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Taube Hunde benötigen spezielles Training. (c) Wikimedia Commons, Foto: Johannes Jansson. |
Beim
Training von tauben Hunden scheiden akustische Signale aus.
Was jedoch nur wenige Hundehalter wissen ist, dass
jeder Hund zunächst über optische, taktile und
olfaktorische Reize erzogen wird und die Verknüpfung mit einem
akustischen Signal erst danach erfolgen kann. Halter von tauben Hunden
ersparen sich diesen oft zeitaufwändigen zweiten
Trainingsschritt, sind hier also klar im Vorteil –
sofern sie gelernt haben mit taktilen, optischen und
olfaktorischen Signalen zu arbeiten.
Taktile Signale
Unter
den Begriff „taktile Signale“ fallen alle Signale,
die der Hund an seinem Körper spürt. Hierzu gehört das
umstrittene Vibrationshalsband genauso wie
Leinenhilfen und Berührungen am Körper. Generell sollten Sie den
Körper eines tauben Hundes nie ohne Vorankündigung berühren,
da er sich hierbei erschrecken kann. Schlimmstenfalls
wird durch die Schrecksekunde eine rückgerichtete
Aggression hervorgerufen, bei der ein Hund auch beißen kann.
Arbeiten Sie daher nur mit Körperberührung, wenn Ihr Hund
sieht, wo Sie ihn berühren werden. Dies kann
beispielsweise beim Pfötchengeben angewendet werden.
Vibrationshalsbänder
sind in manchen Ländern zu Recht verboten. Das Funksignal kann
gestört werden oder durch einen anderen Sender
unbeabsichtigt ausgelöst werden. Außerdem ist das
Gewicht vor allem bei kleinen Hunden nicht zu unterschätzen.
Langhaarige Hunde spüren die leichte Vibration ohnehin meist
nicht. Daher ist auch dies in vielen Fällen kein
geeignetes Hilfsmittel. An der Leine kann ein leichtes
Ruckeln zum Aufmerksamkeitssignal werden. Auch Geschirr und
Halsband beziehungsweise Halstuch können Signalwirkung
bekommen, vielleicht für den „Arbeitsmodus“ und den
„Freizeitmodus“.
Optische Signale
Hier
seien an erster Stelle die Handzeichen genannt. Der
erhobene Zeigefinger als „Sitz“-Signal, die flache
ausgestreckte Hand als „Platz“-Signal und das Klopfen
ans Bein als „Komm“-Signal. Diese Liste könnte man endlos
fortführen. Wichtig ist nur, dass die Handzeichen sich deutlich
voneinander unterscheiden. Auch Handbewegungen wie
eine sich öffnende Faust können verwendet werden. Nicht nur
die Hände, sondern der ganze Körper kann zum optischen Signal
werden. Aufrechtes Stehen mit geschlossenen Füßen könnte
das Zeichen für „Bei Fuß“ sein. Leicht gespreizte
Beine führen den Hund in die frontale „Parkposition“.
Auch
Gerüche können zum Signal werden. Genauso wie
Wildgeruch gegenkonditioniert werden kann, können
bestimmte Gerüche zum Entspannungssignal werden. Verwenden Sie
ein spezielles Futter immer für die Leckerlisuche am Boden.
Schon bald hat Ihr Hund die Nase am Boden, sobald er
den Geruch dieses Futters wahrnimmt. Diese Signale
können Sie übrigens auch für einen nicht tauben Hund einsetzen.
Probieren Sie es einfach einmal aus!
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